Teaser Rund um vlexx Jacqueline und Udo

Jacqueline und Udo

Ob ein 3,6 Tonnen schwerer Motor oder drei Zentimeter große Schrauben: Lagerist Udo und Auszubildende Jacqueline haben im vlexx-Lager immer den Überblick. Damit sorgen sie als Teil des Betriebs dafür, dass der Zugbetrieb immer läuft.

Mit Sicherheit genau das Richtige auf Lager

Das Lagerteam sichert die neue Fracht

Im Minutentakt kommen Lieferanten, Paketzusteller und Speditionen auf den Vorhof des Betriebswerks von vlexx an der Mombacherstraße in Mainz. Für das zweiköpfige Team im Ersatzteillager des Eisenbahnverkehrsunternehmens vlexx ist das ein gewöhnlicher Vormittag, wenn Udo und Jacqueline Pakete und Sendungen annehmen. Die Sendungen variieren, von kleinen Päckchen mit Bürobedarf bis hin zu 3,6 Tonnen schweren Zugmotoren ist alles dabei, doch der Ablauf, für die beiden bleibt immer derselbe. "Wenn die Lieferanten kommen, nehmen wir die Ladungen an, kontrollieren sie auf Schäden und Vollständigkeit und räumen sie in die entsprechenden Regale ein", erklärt Udo. "Dabei ist es wichtig ein gut organisiertes System zu haben, damit alles schnell und reibungslos funktioniert", ergänzt Jacqueline. Zwischen zehn und 20 Lieferungen nehmen der 56-jährige Fachlagerist und die 25-jährige angehende Fachlageristin in der Ausbildung täglich an – überwiegend Zug-Ersatzteile für die Werkstatt. „Morgens ist besonders viel los, da kann es manchmal sogar zu einer kleinen Schlange kommen“, beschreibt Udo das lebhafte Treiben auf dem Vorhof.

Beide mögen ihren Job im Lager

Udo ist seit vier Jahren bei vlexx, seit zweieinhalb Jahren arbeitet er als Lagerist – der erste des Unternehmens. Als im Werkstattbetrieb klar wurde, dass die Mechatronikerinnen und Mechatroniker nicht noch nebenbei das Lager pflegen konnten, musste Udo nicht lange überlegen: „Mich haben die Aufgaben und Herausforderungen in so einem abwechslungsreichen und unvorhersehbaren Arbeitsumfeld gereizt“, beschreibt Udo seine Motivation. Im September 2020 hat Jacqueline ihre Ausbildung zur Lageristin begonnen und arbeitet seitdem mit Udo Seite an Seite. „Besonders ansprechend finde ich den Ausgleich zwischen körperlichen Tätigkeiten im Lager und den organisatorischen Prozessen am Computer“, sagt Jacqueline.

Jacqueline behält den Überblick

Gut aufgestellt für den Bedarf der Werkstatt

Das, was die beiden in zahlreiche über zehn Meter hohe Hochregale räumen, bleibt aber selten lange im Regal liegen. Denn häufig geben sie die Teile schnell wieder an die Mechatroniker:innen der Werkstatt aus, damit sie Reparaturen und Wartungsarbeiten an den Zügen vornehmen können. Besondere Herausforderung für die beiden ist, dass die Werkstatt im Drei-Schicht-System arbeitet. „Wir müssen uns schon im Vorfeld Gedanken machen, welche Teile in der Nachtschicht benötigt werden und sicherstellen, dass die Kolleginnen und Kollegen der Werkstatt diese auch schnell finden“, beschreibt Jacqueline. Der schlimmste Fall für das Lagerteam tritt ein, wenn ein Zug länger als nötig in der Werkstatt stehen bleiben muss, weil etwas fehlt. „Wenn dringend benötigte Teile nicht auffindbar oder vorhanden sind, kann das zu Verzögerungen im Werkstattablauf führen und auch schnell spürbare Folgen für unsere Fahrgäste und den laufenden Betrieb auf der Schiene bedeuten“, erklärt Udo.

Insgesamt lagern über 1400 verschiedene Teile in der geräumigen Halle, die direkt mit der Werkstatt verbunden ist. Fast jedes Teil im und am Zug, das für die Technik des Fahrzeugs benötigt wird, ist immer mindestens einmal vorhanden. Denn technische Defekte zählen zu den kleineren Reparaturarbeiten, die häufig noch direkt auf der Strecke erledigt werden können. Ähnlich wie die „gelben Engel“ auf der Straße, fährt ein Werkstattmitarbeitender zum liegengebliebenen Zug und tauscht direkt auf der Schiene das defekte Teil aus. „Damit die Störung noch auf der Schiene wieder behoben werden kann, müssen wir der Kolleg:innen aber auch sofort die entsprechenden Ersatzteile mitgeben können“, sagt Jacqueline. Deswegen hat jedes Teil seinen festen Platz. Durch die digitale Erfassung beim Wareneingang und -ausgang können die Teile schnell gefunden werden.

Udo hat alle Ersatzteile für die Werkstatt auf Lager

Nicht jedes Teil kann einfach bestellt werden

Nachdem Udo und Jaqueline die Sendungen vom Vormittag erfasst haben und der erste Ansturm der Werkstattmitarbeitenden ein wenig abgeklungen ist, hat das Flottenmanagement schlechte Nachrichten: Ein vlexx-Zug vom Typ LINT wurde durch einem im Gleisbett liegenden Fremdkörper beschädigt und muss nun innerhalb der nächsten Tage unplanmäßig in die Werkstatt. „Jetzt gilt es für uns schnell zu reagieren und zu prüfen welche Ersatzteile voraussichtlich benötigt werden, um die Lagerbestände entsprechend abzugleichen“, erklärt Udo. Sollte etwas im Lager fehlen, gehört auch die Bestellung neuer Ware zum Aufgabenbereich der zwei. Aber: Weil am Zug sicherheitsrelevante Teil eingebaut sind und nicht jede beliebige Schraube aus dem Baumarkt verwendet werden kann, ist die Auswahl an Lieferanten überschaubar und nur ausgewählte Zulieferer und zertifizierte Teile kommen in Frage. „Da kann es auch schon mal zu längeren Lieferzeiten kommen. Zum Beispiel bei Bremsen-Komponenten dauert es durchaus mehrere Monate“, beschreibt Udo die Herausforderungen. Der Check zeigt, dass für die anstehenden Arbeiten alles auf Lager ist. Einer schnellen Reparatur des Zugs steht also nichts im Wege.

Gefahrgut ganz besonders im Blick

Neben den Ersatzteilen für die Fahrzeuge befindet sich im Lager auch Gefahrgut, auf das Udo und Jacqueline ein besonderes Augenmerk legen müssen und dessen Umgang und Lagerung eine besondere Verantwortung bedarf. Manche Stoffe zählen zum Gefahrgut, weil sie stark brennbar sind, andere wegen ihrer Gefahr für die Umwelt. Hunderte Liter Scheibenfrostschutz, Motor- und Getriebeöl lagern in zahlreichen blauen, weißen und roten Fässern aus Metall oder Kunststoff, die alle auf ebenso großen Stahlkassetten stehen, wie das Volumen der Fässer selbst. „Wir platzieren jedes Fass auf einer gleich großen Wanne, die den Inhalt der Gebinde im Notfall auffangen kann“, erklärt Jacqueline eine der besonderen Vorsichtsmaßnahmen. „So stellen wir sicher, dass selbst wenn ein Fass beschädigt sein sollte oder ein Leck hat, nichts passieren kann“.

Wenn alles verstaut und erfasst ist, kann das Lagerteam in den wohlverdienten Feierabend gehen – bereits für morgen sind die nächsten Lieferungen angekündigt und versprechen einen neuen ereignisreichen Tag.