Wissenschaftliche Studien belegen: ÖPNV während der Covid-19-Pandemie sicherer als gedacht

ÖPNV auch weiterhin sicher

Auf dem Weg zur Arbeit fühlen sich manche Fahrgäste in den öffentlichen Verkehrsmitteln seit der Corona-Pandemie unsicher. In mehreren Studien zeigt die Wissenschaft, dass die Fahrt mit dem ÖPNV auch weiterhin sicher ist. Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen belegen: Fahrgäste sind in Zügen und Bussen keinem erhöhten Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus ausgesetzt. Drei dieser Studien stellen wir im Folgenden exemplarisch vor.


Vlexx content kampagne 2021 pendler

Pendler-Coronastudie der Charité
Vergleich des Infektionsrisikos nach ÖPNV und Individualverkehr

Im Mai wurde die epidemiologische Studie der Charité Research Organisation (CRO) im Auftrag der Bundesländer und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlicht. Verglichen wurde das Ansteckungsrisiko verschiedener Pendler:innen-Gruppen auf der täglichen Fahrt zur Arbeit, Ausbildung oder Schule. Dazu wurden insgesamt 681 Pendler:innen zwischen 16 und 65 Jahren im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) in zwei Gruppen aufgeteilt: die Gruppe der ÖPNV-Nutzer (Busse, Bahnen) und die Gruppe Individualverkehr (Pkw, Motorrad, Fahrrad).

Ergebnis: Fahrten mit Bus und Bahn sind keine Treiber der Pandemie. Die regelmäßige Nutzung von Bussen und Bahnen führt im Vergleich zum Individualverkehr zu keiner höheren Ansteckungsgefahr. Auch bzgl. der verschiedenen Verkehrsmittel im ÖPNV konnten keine Unterschiede festgestellt werden. Dieses positive Ergebnis ist aber auch auf die geltenden Schutzmaßnahmen wie Abstand halten, Maskenpflicht und die Lüftung der Fahrzeuge zurückzuführen.

„Die Ergebnisse sind eine gute Nachricht für die Stammkunden im ÖPNV, aber auch für die vielen Fahrgäste, die in den letzten Monaten aufgrund eines Unbehagens auf die Nutzung von Bus und Bahn verzichtet haben.“
Dr. Maike Schaefer, Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz (VMK) und Senatorin für Mobilität der Freien Hansestadt Bremen

Quellen:
https://www.besserweiter.de/pendler-coronastudie-der-charite.html
https://www.vdv.de/210510-pm-pendler-corona-studie-charit.pdfx


Vlexx content kampagne 2021 aerosol

TU Berlin und Charité – Universitätsmedizin Berlin
Untersuchung der Aerosolausbreitung in Bus und Bahn

Wie wir inzwischen alle gelernt haben, sind Aerosole (kleinste Tröpfchen) an der Ausbreitung von SARS-CoV-2-Viren wesentlich beteiligt. Was liegt also näher, als die Aerosolausbreitung in ÖPNV-Fahrzeugen zu messen? Das hat der Fachbereich Experimentelle Strömungsmechanik der Technischen Universität Berlin und das Labors für Biofluidmechanik der Charité – Universitätsmedizin Berlin im Auftrag der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gemacht. Mithilfe von künstlichem Theaternebel und Aerosolmessungen wurde dazu experimentell die Ausbreitung von Aerosolen in verschiedenen Berliner U-Bahnen, Trams und Bussen untersucht.

Ergebnis: Fahrzeuglüftung und gezieltes Öffnen von Fenstern und Türen sorgen für eine effektive Reduktion der Aerosolkonzentration um bis zu 80 Prozent. Nicht einbezogen wurde bei der Studie der zusätzliche, positive Nutzen der Maskenpflicht.

„… das Öffnen der Fenster und Türen in Kombination mit den Belüftungsanlagen in den Bussen und Zügen reduzieren die Aerosolausbreitung deutlich.“
PD Dr.-Ing. Ulrich Kertzscher, Leiter des Labors für Biofluidmechanik an der Charité

Quelle:
Gemeinsame Medieninformation der TU Berlin und der BVG, 26. März 2021
https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin/profil/pressemitteilungen-nachrichten/2021/maerz/aerosol-test-gute-luft-in-bus-und-bahn/